Wirtschaftsminister Reinhard Meyer zu Besuch in Parchim

Die Firma RoweMed sieht ihr Wachstumspotenzial in Spezialprodukten, die zum Beispiel bei der Behandlung von bösartigen Tumoren zum Einsatz kommen. In einem Verbundforschungsvorhaben wird ein neuartiges Filtersystem entwickelt. Was das für Patienten bedeutet.

Wirtschaft und Wissenschaft in MV arbeiten Hand in Hand, damit zum Beispiel Krebspatienten künftig noch individueller therapiert werden können. Die zehnjährige gute Zusammenarbeit zwischen dem Medizintechnikhersteller RoweMed AG – Medical 4 Life in Parchim sowie dem Institut für Implantattechnologie und Biomaterialien – kurz IIB – in Warnemünde mündet jetzt in einem Verbundforschungsvorhaben. Es trägt den Arbeitstitel „MediFlow“.

RoweMed und IIB entwickeln neuartiges Filtersystem

Ziel sei es, ein innovatives modulares Filtrations- und Reservoirsystem zur Steigerung der Patienten- und Prozesssicherheit in der hochpersonalisierten Zell- und Gentherapie auf den Weg zu bringen. RoweMed und das IIB entwickeln gemeinsam den Prototyp eines neuartigen Filtersystems. Hergestellt wird es künftig in Parchim.

Die Besonderheit liege dabei unter anderem in der Handhabung von kleinen Mengen therapeutischer Flüssigkeiten, um individuell auf den Patienten zugeschnittene Therapien kosteneffizient umsetzen zu können. Für das System werde unter anderem ein neuartiger Membranfilter entwickelt, der deutlich leistungsfähiger als die bisherigen am Markt sein wird, erklärt Dr. Dirk Forberger. Er leitet gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Frank Dietrich das Unternehmen.  Der Filter wird neben anderen Komponenten wichtiger Bestandteil eines komplexen Schlauchsets, welches die sichere Prozessierung der Flüssigkeiten in dem komplexen Herstellungsprozess des neuen Medikamentes ermöglicht.

Parchimer Firma spielt in Champions League der Medizintechnikhersteller mit

Mit Innovationen wie diesen will sich das seit 2004 in Parchim ansässige und 2022 um einen vierten Reinraum erweiterte Unternehmen in der internationalen Champions League der Medizintechnikhersteller etablieren. „Wir sind stolz auf das, was wir haben und zeigen das auch gerne“, sagte Dirk Forberger anlässlich eines Besuches von MV-Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) in der Kreisstadt von Ludwigslust-Parchim.

Das Unternehmen hat sich mit seinen aktuell 170 Mitarbeitern auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von kundenspezifischen medizinischen Einmalprodukten spezialisiert. Vom Entnahmespike bis zum Schlauchset werden mehr als 300 Artikel mit eigener Zulassung unter Reinraumbedingungen für den internationalen Markt produziert. Einige werden bis zu 100 Prozent in Handarbeit montiert, bei anderen passiert das teilweise oder vollständig automatisiert. Die Stückzahlen variieren von bis zu drei Millionen pro Jahr bis zur Kleinstserie mit einer Auflage von 200 Stück.

Wirtschaftsminister Meyer lobt bei Besuch in Parchim Vorzeigeprojekt

Sein Wachstumspotenzial sieht der Medizintechnikhersteller künftig vorrangig im Bereich der Spezialprodukte. Es gebe immer wieder neue Therapien, Verfahren, neues Gerät, das mit Komponenten und Systemen bestückt werden müsse. Darauf flexibel zu reagieren und die Anforderung der Kunden in einer Zeit, die von einer hohen Dynamik geprägt sei, in Produkte zu übersetzen, habe sich RoweMed zur Herausforderung gemacht.

Für Wirtschaftsminister Meyer ist das Verbundforschungsvorhaben ein „Vorzeigeprojekt“. Es sei ein gutes Beispiel für die praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Auf RoweMed bezogen sagte Meyer: „Dank steter Investitionen in den Standort und vor allem in die Bereiche Forschung und Entwicklung gelangen innovative und marktfähige Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern in die Welt hinaus.“

Land MV unterstützt innovatives Projekt mit europäischen Fördermitteln

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Projektpartner mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE genannt. Bei seinem Besuch in Parchim konnte Reinhard Meyer den Zuwendungsbescheid in Höhe von fast 1,6 Millionen Euro überreichen. Der Part des Institutes für Implantattechnologie und Biomaterialien wird mit 1,9 Millionen Euro gefördert. Insgesamt wird für das Projekt ein Investitionsvolumen von 4,8 Millionen Euro veranschlagt.

Quelle: https://www.svz.de/lokales/parchim/artikel/firma-rowemed-parchim-hilft-krebspatienten-mit-spezialprodukten-45366528 – SVZ Christiane Großmann